Mit der Katalogdatenbank der Zentralen Stelle Verpackungsregister (ZSVR) können Unternehmen seit Ende 2018 prüfen, ob sie das Recycling ihrer Verpackungen finanzieren müssen. Das ist immer dann der Fall, wenn die Verpackung typischerweise als Abfall beim privaten Endverbraucher anfällt, also eine Verpackung mit Systembeteiligungspflicht ist.
Produktsuche im Katalog: Systembeteiligungspflicht – ja oder nein?
Die Anwendung des Katalogs ist einfach, die Ergebnisse eindeutig: Unternehmen können mit einer Volltextsuche gezielt nach den Produkten suchen, die sie vertreiben. Die Datenbank zeigt ihnen an, ob die dazugehörige Verpackung in ihrer konkreten Beschaffenheit systembeteiligungspflichtig ist. Die Suchergebnisse sind aufgeschlüsselt nach Füllmenge, Art und Packstoff der Verpackung. Um das gebündelte Wissen dort vorzuhalten, wo es benötigt wird, hat die ZSVR bisher von ihr ergangene Einordnungsentscheidungen im Katalog verlinkt. Zudem erklärt sie zentrale Begriffe in kurzen Informationstexten.
Einzelfall ist nicht entscheidend
Ein ganzheitlicher Ansatz: Bei der Einordnung einer Verpackung kommt es nicht auf den Einzelfall, die jeweilige Branche oder den Vertriebsweg an. Entscheidend ist nach dem Katalog allein, ob die Verpackung eines Produktes im Gesamtmarkt mehrheitlich als Abfall beim privaten Endverbraucher anfällt. Der Katalog systembeteiligungspflichtiger Verpackungen stützt sich auf Analysen der GVM Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung mbH (GVM).
Zunächst Aufbau und Weiterentwicklung des Katalogs in deutscher Sprache
Die große Mehrheit an Waren, die hierzulande vertrieben werden, kommt aus Deutschland. Insbesondere die schnelldrehenden Konsumgüter aus dem Lebensmittelbereich sowie der Onlinehandel sorgen für ein hohes Verpackungsaufkommen. Nach einer Studie der GVM bringen inländische Unternehmen rund zwei Drittel der Verpackungen in Deutschland in Verkehr. Die ZSVR hat deshalb zunächst den größten Markt priorisiert und den Katalog systembeteiligungspflichtiger Verpackungen für einen Großteil der Konsumgüter in deutscher Sprache aufgebaut und weiterentwickelt.
Englischer Katalog bringt mehr Rechtssicherheit für ausländische Unternehmen
In den vergangenen Jahren hat sich der Warenverkehr weiter internationalisiert. Ob Schinken aus Spanien, Elektronikartikel aus China, Käse aus Frankreich, Pommes aus den Niederlanden oder Medizinprodukte aus aller Welt: In Deutschland werden auch verpackte Produkte aus dem Ausland auf den Markt gebracht. Daher bietet die ZSVR den Katalog ab sofort in englischer Sprache an. Damit baut sie Sprachbarrieren ab und sorgt für Rechtsicherheit – sowohl bei ausländischen Unternehmen als auch bei Multiplikatoren, wie Auslandshandelskammern, die ihre Mitglieder bei der Erfüllung ihrer Pflichten unterstützen.
ZSVR-Vorstand Gunda Rachut: „Die Veröffentlichung des englischen Katalogs ist ein wichtiger Service für ausländische Unternehmen. Diese können ihre verpackungsrechtlichen Pflichten nun noch einfacher ermitteln. Das ist ein Meilenstein in der Weiterentwicklung der ZSVR. Gleichzeitig bedeutet das einen großen Schritt hin zum Level-Playing-Field. Kein Unternehmen kann mehr behaupten, nicht zu wissen, dass es Verpackungen mit Systembeteiligungspflicht in Verkehr bringt.“
Zur Produktsuche im englischen Katalog gelangen Sie hier.